"Jürgen Riecke Salzbrandkeramik"
Noch bis zum 22. Dezember 2024!
1950 eröffnete Jürgen Riecke seine Töpferei in Duingen und wurde durch seine ungewöhnliche Arbeit auch international bekannt. Mit 69 Jahren verstarb er 1997 überraschend an den Folgen eines Herzinfarktes, trotzdem ist sein Name in Duingen nach wie vor sehr präsent. Und nicht nur dort!
In Sammlerkreisen und Museen wird der Name Riecke hoch geschätzt.
Jürgen Riecke war ein Autodidakt, der inspiriert durch den Töpferort Duingen seinen Lebensweg in der Keramik fand. Ursprünglich in Münster am 01.10.1927 geboren, wurde er zum Duinger Original, der die alte Töpfertradition mit Modernität und Zeitgeist verband. Selten gab es einen Keramiker mit einem so ausgeprägten Wiedererkennungswert.
Innovativ und neu war damals seine Arbeit und ganz klar vom Bauhaus inspiriert. Zylinder, Kugel, Kegel, Quader und Pyramide bildeten die Grundformen, die kombiniert und variiert wurden. Dieses „Spiel mit den Grundformen“ nannte Jürgen Riecke „Form und Variation“ und bildete das Hauptthema seines Schaffens. Kopieren wollte er nie, sondern etwas Eigenes schaffen. Genauso ging Riecke bei der Entwicklung seiner Glasuren neue Wege. Gemäß der Duinger Tradition verwendete er die Salzglasur. Aber zusätzlich wurde die Keramik vor dem Einbrand mit selbst entwickelten Glasuren bemalt. Also diente die Glasur nicht nur als (glänzender) Überzug, sondern auch als Dekor und zur zusätzlichen Strukturierung.
Autodidakten sind klar im Vorteil, da sie meinen, sich nur wenigen Zwängen unterwerfen zu müssen. Aber nicht jeder kann mit dieser „Freiheit“ umgehen. Jürgen Riecke, dieser analytische und gleichzeitig sehr zielstrebige Geist, der ursprünglich Physik studieren wollte, konnte es. Zusätzlich beschäftigte Jürgen Riecke sich mit Grundsatzfragen der ästhetischen Wahrnehmung und entwickelte seine eigene Theorie.
Kurz vor seinem Tod bereitete Jürgen Riecke sich auf eine große Werkstattausstellung anlässlich seiner fünfzigjährigen Tätigkeit als Keramiker vor. Die damals entstandene Keramik wird nun unter anderem im Töpfermuseum Duingen ausgestellt und steht zum Verkauf. Außerdem steht dem Museum Material aus dem Nachlass der Familie Riecke zur Verfügung, das erstmalig öffentlich gezeigt wird. Beispielsweise sind das die originalen Werkstatt-, Glasur- & Brennbücher, alte Ausstellungsplakate, Flyer und Informationen rund um die Person Jürgen Riecke.
Ein besonderes Highlight ist die von Riecke selbst gebaute Töpferscheibe, eine Schenkung der Familie an das Töpfermuseum.
Am Sonntag, dem 15. Oktober 2023 um 15 Uhr wurde diese neue Sonderausstellung im Beisein der Familie Riecke und Bürgermeister Klaus Krumfuß eröffnet.
Ausgestellt bleibt die Keramik im Töpfermuseum Duingen noch bis zum 22. Dezember 2024.
Die Keramik kann (zum Teil) käuflich erworben werden.
Öffnungszeiten: jeweils mittwochs + sonntags von 15 – 17 Uhr oder nach Voranmeldung. Der Eintritt ist frei.
"Der Online-Katalog zur Ausstellung"
- als Ergänzung zur Ausstellung -
Sie müssen mit dem Internet verbunden sein, um die Fotos abrufen zu können.
Die Eröffnungsrede von Katharina Weber, Tochter von Jürgen Riecke können Sie hier lesen:
"Eröffnungsrede (Katharina Weber)"
Geplant war außerdem ein Artikel in der "Neuen Keramik" in der Ausgabe 01/24. Zu einer Veröffentlichung kam es leider nicht, da die eingereichten Fotos nicht dem Qualitätsstandard der Zeitschrift entsprachen. Den ebenfalls von Katharina Weber geschriebenen Text können Sie trotzdem hier lesen:
"Artikel (Katharina Weber)"