Duinger Gebrauchskeramik von Fritz Siever und Karl-Heinz Erfurth Schüsseln, Schalen, Vasen und Teekannen wurden noch lange in Duingen hergestellt, und zwar in der kleinen Hobbytöpferei von Fritz Siever. Angefangen hatte alles im Jahr 1973, als beim Baggern der Baugrube für die neue Volksbank in Duingen alte Keramikgefäße ans Tageslicht kamen. Siever, der zu dieser Zeit Heimatpfleger in Duingen war, war begeistert und dachte sich, was die alten „Pöttjer“ da hergestellt hatten, müsste man doch einmal nachmachen. Es kam jedoch anders und Fritz Siever töpferte privat weiter. Seine Produkte stellte er im Schaufenster des eigenen Frisiersalons aus, wo sie nach seinen Angaben weggingen „wie warme Semmeln“. Das Formenrepertoire dieser Töpferwaren ist inspiriert von der Duinger Gebrauchskeramik aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Siever arbeitete mit Duinger Ton, den er in einer aufwändigen Prozedur selbst aufbereitete und dann - inzwischen an einer elektrischen Töpferscheibe - drehte. Die Glasuren, die speziell auf diesen Ton abgestimmt sind, bekam Siever zuerst von Jürgen Rieke, dem bekannten Duinger Kunsttöpfer. Nach Rickes Tod stellte er die Glasuren selbst her. Das besondere dabei ist, dass diese noch vor dem ersten Brand auf die Gefäße aufgetragen wurden, ohne erst einen vorhergehenden Schrühbrand durchzumachen. Mit Siever stellte Karl-Heinz Erfurt eigene Werke aus. Er war einer der damals letzten noch lebenden Töpfer aus Duingen, die das Handwerk von der Pike auf gelernt hatten. Bereits in den 80er Jahren, haben Erfurth und Siever zu besonderen Anlässen zusammen getöpfert und beispielsweise Gedenkgefäße zum 250- jährigen Kirchenjubiläum gemacht, sowie Humpen mit Duinger Wappen zu den legendären Pöttjerfesten. |